Wortkrimi 9 – Pop-Art
Europäischer Wort-Krimi Nr. 09
Trotz seiner Popularität wird der Pop-Art Künstler beim Popkonzert angepöbelt.
Das römische Volk – populus Romanus – hätte sich sicherlich nicht ausmalen können, welche Nachfolger das Wort populus heute im Wortschatz der deutschen und anderen europäischen Sprachen haben würde.
Fangen wir mit den vielen Töchtern des Lateins an:
Französisch le peuple, Italienisch il popolo, Katalanisch el poble, Portugiesisch o povo, Rätoromanisch il pievel und la populazium, Rumänisch popor, Spanisch el pueblo.
Aus dem französischen Wort hat sich Englisch people entwickelt.
Im Deutschen haben sich viele Varianten aus dem Lateinischen ‚populus‘ entwickelt. So etwa:
Pöbel und pöbeln
Der Duden (2001: 1219) definiert Pöbel als „ungebildete, unkultivierte, in der Masse gewaltbereite Menschen (der gesellschaftlichen Unterschicht); Mob“, und pöbeln: „jemand durch freche, beleidigende Äußerungen zu provozieren“. Diese Wörter sind über das Französische zu uns gekommen.
pop(e)lig
Das Adjektiv bedeutet armselig, dürftig, knauserig.
Als Fremdwörter haben wir im Deutschen folgende Begriffe:
Population „Gesamtheit der an einem Ort vorhandenen Individuen“, Populismus ’demagogische Politik’ und Populist, populär ’volkstümlich’ und Popularität ’Volkstümlichkeit’.
Aus dem Englischen haben wir den Begriff Pop-Art ’volkstümliche Kunst’ übernommen.
Quellen:
Duden 2001: Deutsches Universalwörterbuch. 4., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Mannheim Leipzig Wien Zürich
Pfeifer, Wolfgang 1993: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. Berlin