5. Salon der Sprachen

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Foto: Ulrike Erhard, Berlin

5. Salon der Sprachen in der „Galerie Wedding“

am Dienstag, dem 11. März 2014, 19 Uhr
Eintritt frei

Altes Rathaus Wedding, Müllerstr. 146, Erdgeschoss, behinderten-gerechter Zugang, U-Bhf. Leopoldplatz

Stephan Schnell
Bildungsreferent des Bundes Deutscher Amateurtheater e. V., Bundesgeschäftsstelle Berlin

Mund-Art-Theater. Mundart als immaterielles Kulturerbe

Denkmalschutz

Den Schutz von alten Gebäuden nennt man „Denkmalschutz“. Und wie nennt man den Schutz von alten, guten Traditionen, Handwerkstechniken und Gebräuchen? Der wird weltweit als „Schutz des immateriellen Kulturerbes“ bezeichnet – ein noch ungewohntes Wortungetüm! Aber seit 2013 gilt auch hierzulande die „UNESCO-Konvention zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes“.

Das Amateurtheater der Mundarten und Minderheitensprachen ist ein immaterielles Kulturerbe

Durch das Spiel in der lokalen Mundart/Sprache vermittelt sich den Spielern und dem Publikum ein identitätsstiftendes Gefühl von Zugehörigkeit und Kontinuität. Das Theaterspiel in der „eigenen“ Mundart bzw. Sprache ermöglicht den Spielenden nicht nur einen eigenen authentischen Ausdruck, sondern vermittelt immer ein spezifisches kulturelles Mehr, das nur in dieser Mundart/Sprache und in dem dafür notwendigen Spiel, und nicht anders erlebbar wird.

Diese Form der Darstellenden Kunst ist an die Fähigkeit der Akteure gebunden, ihr Wissen und Können, ihre Traditionen, Sprachen, Feste, Rituale und soziale Formen zu pflegen, an nachkommende Generationen zu vermitteln und gemeinsam weiter zu entwickeln und neu zu entdecken. Mit seinem über Generationen überlieferten Wissen und den damit verbundenen vielfältigen Fertigkeiten, seinen Kunst- und Handwerkstechniken im Masken- oder Bühnenbau und bestimmten Aufführungspraktiken, z.B. im Freilichttheater, ist das Amateurtheater als Volkstheater eine wichtige kulturelle Ressource.

In der UNESCO-Konvention wird ausgeführt, dass das immaterielle Kulturerbe „unter anderem in folgenden Bereichen zum Ausdruck“ gebracht wird:

“a) mündlich überlieferte Traditionen und Ausdrucksformen, einschließlich der Sprache als Träger des immateriellen Kulturerbes;

b) darstellende Künste;

c) gesellschaftliche Bräuche, Rituale, Feste;

d) Wissen und Bräuche in Bezug auf die Natur und das Universum;

e) traditionelle Handwerkstechniken.“

Diese Veranstaltung wird organisiert von der „Initiative für ein Museum der Sprachen der Welt“ (Prof. Dr. Gerd Koch, Prof. Dr. Jürgen Nowak, Dipl.-Kaufmann Günter Thauer).